Vom Mitgründer zum Rivalen
OpenAI brauchte frisches Kapital – Elon Musk wollte nicht mehr zahlen. Das war der Wendepunkt, der zur Spaltung führte.
Laut Musk selbst wollte er die Kommerzialisierung von OpenAI nicht unterstützen. Statt ein klassisches Start-up zu finanzieren, zog er sich zurück.
OpenAI schildert die Sache anders: Musk habe mehr Kontrolle gefordert – inklusive Mehrheit, CEO-Posten und eine Fusion mit Tesla, um gegen Google bestehen zu können. Diese Forderungen wurden abgelehnt.
Im Februar 2018 trat Elon Musk als Co-Vorsitzender zurück. Seine interne Begründung: Die Erfolgschancen von OpenAI lägen bei null. Kurze Zeit später investierte Microsoft eine Milliarde Dollar.
Der große Durchbruch kam im November 2022 mit ChatGPT – inzwischen eine der meistbesuchten Websites weltweit.
Musk reagierte: Am 9. März 2023 gründete er in Nevada die Firma xAI, warb Expert:innen von OpenAI, Google und Microsoft ab – mit einem Ziel: eine eigene KI, frei von Zensur und politischen Filtern.
Der erste eigene Chatbot Grok erschien 2023. Musk inszeniert ihn als Gegenmodell: sarkastisch, direkter, weniger moderiert.
Doch am 4. Juli 2025 geriet Grok in die Kritik: Das System verbreitete Hassrede, antisemitische Inhalte und beleidigte den türkischen Präsidenten. Ergebnis: Verbot in der Türkei, Grok wurde vorübergehend deaktiviert.
Die Rivalität OpenAI vs. xAI steht exemplarisch für zwei KI-Modelle: Das eine setzt auf Sicherheit, Regulierung und Neutralität – das andere auf maximale Offenheit und Provokation.
Grok ist eng an Musks Plattform X (vormals Twitter) gekoppelt und soll dort als dauerhafte Alternative zu ChatGPT etabliert werden.
Die große Frage: Kann xAI technologisch mithalten? Ohne starke Partner wie Microsoft und ohne Zugang zu extremen Rechenressourcen könnte es schwer werden.
Die Zukunft entscheidet sich daran, ob Grok sowohl leistungsfähig als auch verantwortungsvoll sein kann. Andernfalls bleibt die KI zwar laut – aber ohne Relevanz.